(13.9.2024) Neue Allianz für ein nachhaltigeres Oktoberfest. Bayerns Ökolandbauern und die Münchner Wiesn Wirte haben eine umfangreiche Kooperation beschlossen. Das gemeinsame Ziel: Mehr Bio-Produkte auf dem größten Volksfest der Welt.
Peter Inselkammer von der Vereinigung der Wiesn Wirte spricht von einer Partnerschaft auf Augenhöhe und im Dialog: „Wir müssen erst einmal gemeinsam prüfen, wie und wo man Bio-Produkte sinnvoll einsetzen kann. Gibt es ausreichende Mengen, wie ist das mit Lieferung und Lagerung?" Ein zweiter wichtiger Aspekt ist der Preis. Co-Sprecher Christian Schottenhamel: „Wir wollen gute Bio-Qualität aus Bayern und dem Münchner Umland – zu akzeptablen und volksfesttauglichen Preisen. Letztendlich entscheidet der Gast, welche Produkte er haben will."
Partner der Wiesn Wirte auf dem Weg zu einem nachhaltigeren Oktoberfest sind der Bioland Landesverband Bayern, der das Projekt auch koordiniert, die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V., Naturland Bayern e.V. und der Förderverein Tagwerk e.V.
Als erste Maßnahme wird ein Wertschöpfungsketten-Management etabliert. Dabei geht es darum, ein Bindeglied zwischen Ökolandbau und Wiesn Wirten zu schaffen. Finanziert wird diese Stelle von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung und von allen Projektpartnern.
Im ersten Jahr liegt der Fokus auf einer gründlichen Analyse, um festzustellen, welche Maßnahmen in welchem Zelt machbar und sinnvoll sind. Viele Wirte haben bereits ein großes Bio-Angebot. In den Folgejahren sollen dann mehr Bio-Produkte von Gemüse, Reis, Spätzle bis hin zu Süßwaren, Käse, Milch und Fleisch zum Einsatz kommen.
Das Projekt ist bewusst langfristig angelegt, weil man gerade beim größten Volksfest der Welt Erfahrungswerte sammeln muss, um dann die Umsetzung schrittweise voranzubringen. Dafür wird eine Wertschöpfungsketten-Managerin eingestellt, sie wurde beim EU-BioBauerntag am 23.09. im Volkssängerzelt Schützenlisl („Oide Wiesn") vorgestellt.
Das Projekt („Mehr Bio auf der Wiesn") wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags im Rahmen des Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL).