Blick auf das Schottenhamel Festzelt beim Oktoberfest

Nachhaltigkeit auf der Wiesn: Das haben die Wirte schon getan, das ist geplant

„In spätestens fünf Jahren werden alle unsere Zelte klimaneutral sein!" Das verspricht die Vereinigung der Münchner Wiesn Wirte rechtzeitig zum Nachhaltigkeits-Gipfel der Stadt München, der am 22. Juni 2023, unter Federführung der Zweiten Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Die Grünen) im Rathaus stattfand.

Dafür listeten die Wirte der 15 großen Oktoberfestzelte auf, was in den vergangenen Jahren dafür bereits passiert ist. „Am Thema Nachhaltigkeit arbeiten wird nicht erst seit gestern", sagt Wirte-Sprecher Peter Inselkammer.

Co-Sprecher Christian Schottenhamel: „Wir freuen uns über das offene Gespräch, bei dem wir zeigen können, was die Wirte in Sachen Ökologie schon unternommen haben."

Eine interne Umfrage unter den großen Zelten kommt zu folgendem Ergebnis:

  • Ökostrom in allen 15 Zelten
  • Wasser-Recycling in 8 Zelten
  • Nutzung energieeffizienter Geräte: 7 Zelte
  • Ökoprofit Umweltprädikat: 5 Zelte
  • Klimaneutraler Betrieb: 3 Zelte
  • CO2-Kompensation u.a. Aufforstung Wald bei München, SWM-Projekt: 4 Zelte

Auf diesen Lorbeeren wollen sich die Wiesnwirte allerdings nicht ausruhen. Peter Inselkammer verspricht: „Alle Zelte sollen innerhalb der nächsten fünf Jahre klimaneutral werden. Falls möglich sogar schon bis 2026. Dafür werden wir Wirten den Gesamt CO2-Verbrauch ermitteln und Möglichkeiten suchen, CO2 zu reduzieren. Außerdem sollen Projekte finanziert werden, die CO2 binden."

Hier spielt der regionale Gedanke eine große Rolle. Christian Schottenhamel: „Wir wollen in der Nähe von München ein großes Aufforstungsprojekt starten. Dabei soll ein ganzer Wiesn-Wald entstehen für die Münchner." Insgesamt wird der Übergang zur Klimaneutralität die Wirte einen hohen sechsstelligen Betrag kosten.

Bio-Gerichte und Regionalität in den Wiesn-Festzelten

Stichwort Bio – auch hier ein Blick in die Statistik: Waren es 2015 nur zwei große Festzelte, die Bio auf den Speisekarten hatten, so waren es 2019 schon zwölf. Nach einem von den Folgen der Pandemie bedingten leichten Rückgang 2022 dürften sich auf nahezu allen Speisekarten der großen Zelte heuer Bio-Gerichte finden.

Christian Schottenhamel: „Aber unser Gast bleibt der König. Die Nachfrage regelt das Angebot. Wir wollen niemanden vorschreiben, was er zu essen hast." Wichtiger als Bio ist für die Wiesnwirte die Regionalität. „Das ist auch ökologisch sinnvoller, weil die Transportwege kurz sind", sagt Peter Inselkammer. „Regional ist für uns das neue Bio, unsere Produkte sind immer frisch und geschmacklich auf dem Höhepunkt."

Schottenhamel ergänzt: „Außerdem sind die Lebensmittel-Standards gerade in Bayern sehr hoch – und es gibt hervorragende Produkte."

Auch vegetarische und vegane Alternativen im Angebot

Veganes Gericht aus der Ochsenbraterei

Auch das vegetarische und vegane Angebot ist schon jetzt recht stattlich. Insgesamt gibt es nach der internen Umfrage der Wiesnwirte eine breite Auswahl von 80 Gerichten, nahezu jedes Zelt bietet vegetarische und vegane Alternativen an.

Spitzenreiter sind Käfers Wiesn-Schänke (12 vegetarische und 4 vegane Gerichte) sowie die Festhalle Schottenhamel und Kufflers Weinzelt mit jeweils 8 vegetarischen und veganen Schmankerln.

Christian Schottenhamel: „Das Angebot wird angenommen, allerdings macht der Verkaufsanteil dieser Speisen bei uns zum Beispiel nicht mehr als drei bis vier Prozent aus."

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